Eine neue Idee wird in der ersten Phase belächelt,
in der zweiten Phase bekämpft,
in der dritten Phase waren alle immer schon begeistert von ihr. – Arthur Schopenhauer
Zu teuer, zu allgemein, zu bedingungslos! Die Leute setzen sich zur Ruhe und tun gar nichts mehr. Der Untergang der Zivilisation!
Aussagen und Informationen zum bedingungslosen Grundeinkommen – kurz BGE – gibt es viele. Manche basieren auf bloßem Klatsch & Tratsch, wenige auf Meinung, viele auf Klischees und anderen Stereotypen. Andere glücklicherweise auf Fakten und Empathie. Leider auch solche, die uns das Ende der freien Welt verkaufen wollen, sobald das BGE Einzug in unser Leben hält.
Nun, es ist ja nicht erstaunlich, dass die, denen es jetzt gut geht, nicht das verlieren wollen, was Sie als wertvoll erachten in oder an Ihrem Leben. Dass Ängste bestehen, weil das BGE die gefestigten, gesellschaftlichen Stellungen durcheinanderbringen wird – und es ist ja absehbar, dass dies passiert. Möglicherweise werden Sie nicht mehr so leben können, wie Sie das gerade tun. Hat man als Unternehmer Angestellte, werden diese sicher nicht jeden Job mehr machen wollen, wie Sie ihn vor dem bedingungslosen Grundeinkommen noch ausgeübt hätten. Klar – da sorgt man sich auch mal wegen des Unternehmens. Wenn das aber so eintritt, lief es seitens der Belegschaft hingegen wohl auch nicht optimal – jedenfalls nicht für die Angestellten. Lieber Unternehmer – hier gibt es also ohnehin Handlungsbedarf. Zudem erhielte der Unternehmer selbst aber auch ein BGE – evtl. ist das für Ihn Ausgleich oder auch nicht. Darum geht es aber nur zum Teil.
Gesellschaftlichen Situationen sind in der Regel eigen, dass mindestens zwei Seiten sich bestenfalls in Waage befinden sollten. Damit alles ausgeglichen funktioniert – was auch immer das sein soll – braucht es also Verhältnismäßigkeiten, die tunlichst eingehalten werden sollten. Das gilt für eine Beziehung wie für die Gesellschaft. Ist etwas aus der Waage, geht etwas anderes schief – man verzeihe mir die Wortspielerei. Aber sie stimmt. Wir befinden uns aktuell auf dem Weg zur Schieflage, genauer gesagt eigentlich befinden wir uns schon darauf! Ich möchte eigentlich nicht noch mehr Metapher hineinbringen, aber es wird immer von der Schere zwischen Arm und Reich gesprochen. Eben Genau diese Schieflage ist es. Gleich was uns als gegeben verkauft werden soll – leben wir so weiter wie bisher, fährt der eine Teil der Gesellschaft, lapidar ausgedrückt, die übrige Gesellschaft vor die Wand! Aktion und Reaktion folgend, wird man seitens der anderen Seite sehr unzufrieden sein. Spannungen und Reibungen gibt es schon jetzt reichlich. Und sie werden noch zunehmen.
Die Frage lautet daher: Wie wollen wir zukünftig leben? In Zeiten der Digitalisierung wird – prognostiziert – in den kommenden 25 Jahren jeder zweite Job wegfallen. Machen wir so weiter, erleben wir nie dagewesene Arbeitslosenzahlen, keine Kaufkraft und bürgerkriegsähnliche Zustände. Und das ist keine Schwarzmalerei. Wir müssen unsere Gesellschaft und das Prinzip des Miteinander ebenfalls transformieren, damit unseren Enkeln das Schicksal von oben erspart bleibt.